Spächtelfest 2019

Die „Spächtler“ und die Anhänger dieser nur noch von wenigen  Könnern beherrschten Sportart  trafen  sich am vergangenen Samstag bei der Grillhütte, um den Iffzheimer Spächtelkönig zu ermitteln. Was Wimbledon für den Tennissport bedeutet, ist iffezheim für das edle Spächteln.

Bei der Grillhütte war alles hergerichtet, was dieser Sport braucht: eine mindestens 1,243 qm große Spielfläche, die mit mindestens 10 Litern Wasser wohlbedacht getränkt wird, um dem Boden die nötige Tiefe und schlonzige Geschmeidigkeit zu geben, die ein Spächtel braucht, um in der Erde stecken zu bleiben.  Den Athleten stand ausreichend Astwerk zur Verfügung, um sich selbst ein ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Spächtler ausgerichtetes Sportgerät zu schnitzen, das den Urgewalten auch wacker standhalten konnte.  

Und dann begann es. Rituell umringten die Sportler das „magische Zentrum“ der Kampfstätte und das Ringen begann. Es gäbe nun viel zu berichten von knappsten Entscheidungen, von spektakulären Aktionen und nicht zuletzt von der vollendeter Körperbeherrschung der durchtrainierten Akteure, die sich lange exakt auf diesen Höhepunkt im Leben eines Spächtlers vorbereitet hatten. Am Ende bleibt aber besonders eines hervorzuheben: der olympische Friede, der über dieser Stätte wehte. Gemeinsam gekämpft,  gemeinsam die Verlierer aufgerichtet und gemeinsam den Sieger gefeiert. So, wie es eben sein soll.

Luis Schneider spächtelte als Jugendlicher bei den Erwachsenen mit und bekam am Ende den Pokal des Jugendmeisters. Das ausgerechnet zwei Tenöre sich als Sieger erwiesen, darf wohl als eine merkwürdige Laune des Geschicks bezeichnet werden. Mit Alexander Merkel fand der Wettstreit aber einen würdigen Sieger. Der „alte“ Kämpe Josef Schäfer, der den Siegespokal auch schon in Händen hielt, wurde nach hartem Kampf Zweiter der diesjährigen „Iffze Open“, der inoffiziellen Weltmeisterschaft des Spächtelns.

(Text: Werner Kneipel)

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