Mitgliederversammlung 2015

Ein anstrengendes und ereignisreiches Jahr ließen die Vorstände des Männergesangvereins in ihren Rechenschaftsberichten an die versammelten Mitglieder Revue passieren. Der 1. Vorsitzende Kilian Leuchtner nannte die wichtigsten Eckpunkte des Vereinsjahres: die Rennbahnbewirtung und die „hautnah“-Konzerte. Ersteres habe den Mitgliedern zwar alles abverlangt, jedoch sei das Ergebnis schlussendlich überaus positiv für den Verein gewesen. Die Zahlen, die Kassenwart Karl-Heinz Huber später in seinem Bericht vorlegte, unterstrichen dies eindrucksvoll. Kilian Leuchtner strich nochmals die Bedeutung heraus, die die „hautnah“-Konzerte für den Verein haben sollten. Sie waren im Kampf um neue Sänger als Werbung in eigener Sache gedacht. Allerdings seien von drei angestrebten Auftritten aus Terminüberschneidungen letztlich nur einer im November des vergangenen Jahres möglich gewesen. Immerhin sei man dann sehr gut vorbereitet in „hautnah1“ gegangen. Das Konzert in der Iffothek habe bewiesen, dass das Konzept, die Idee, stimmen würde. Der Chor habe die Zuhörer begeistert und gleichzeitig einen neuen Eindruck von Chorgesang vermittelt. Der Männergesangverein sei kein angestaubter Männerchor! Dass die Iffezheimer Sänger eine tolle, gesellige Truppe sind, sei im Ort bekannt. Die Frage sei nur, wie man auf das Hobby Singen aufmerksam machen könnte. Der neue Weg sei nicht einfach zu beschreiten. Er verlange im Gegenteil mehr Einsatz von jedem Sänger und vor allem regelmäßige Teilnahme an den Proben. Dort werde der Grundstein für ansprechende Auftritte des Chores gelegt, dort sei jeder einzelne gefragt, um eine überzeugende Teamleistung abzugeben. Jede Idee, die den Verein weiterbringe, sei willkommen –  und unbezahlbar, wenn dadurch auch noch neue Sänger geworben werden könnten. Es gäbe nichts Schlimmeres, als gar nichts zu versuchen, sagte Leuchtner. Am Ende dankte allen für ihre Einsatzbereitschaft, vor allem den Sängerfrauen, die erfreulicherweise am selben Strick ziehen würden.

Schriftführer Werner Kneipel zeigte in seinem chronologischen Bericht, wie bunt das Kaleidoskop der Ereignisse auch im vergangenen Jahr wieder war.  

Kassenwart Karl-Heinz Huber berichtete von einem wirtschaftlich sehr erfolgreichen Jahr. Der Kappenabend habe sich dabei als eine Veranstaltung mit Daseinsberechtigung erwiesen. Auch die Rathausstürmung habe sich wieder einmal positiv auf die Kasse ausgewirkt. Und die Anstrengungen der Vereinsmitglieder bei den vier Tagen auf der Rennbahn sei wirklich belohnt worden.

Da habe sich der Ausfall des Sängerhocks verschmerzen lassen, zumal keine größeren Anschaffungen angestanden seien. Allerdings sei geplant, in diesem Jahr eine Anzahl eigener Festgarnituren sowie einige Stehtische anzuschaffen, um den Mietpreis, der dafür bei Veranstaltungen immer fällig sei, zu sparen. Außerdem stehe in 2015 ein Sängerausflug an, den der Verein für seine Mitglieder und Helfer bezuschussen wird. Mit der Hoffnung, dass der MGV Iffezheim auch im laufenden Jahr wieder in gleicher Weise unterstützt werde, schloss er seinen Bericht.

Die musikalische Leiterin, Mercedes Guerrero, führte in ihrem kurzen Bericht aus, dass sie sich bewusst darüber sei, wie schwierig der Neuanfang für alle Sänger war. Die Unterbrechung durch Schwangerschaft und Mutterschutz habe dazu viel beigetragen. Sie erwähnte auch ihr eigenes berufliches Engagement im Kammerchor Stuttgart, in den sie aufgenommen worden sei. Dies würde sich aber auch positiv auf den Iffezheimer Chor auswirken, denn dort lerne sie auch viel über die Leitung eines Chores, was sie auch hier weitergeben könne. Trotz der schwierigen Verhältnisse, sehe sie die Zusammenarbeit mit den Iffezheimer Sängern und dem Vorstand des Vereins als sehr gut an. Der Erfolg des „hautnah“-Konzerts habe bewiesen, dass die Arbeit trotz der Widrigkeiten durchaus fruchtbar gewesen sei.

Es sei immer wichtig, das Gespräch zu suchen, das Feedback der Sänger sei dabei unerlässlich. Um erfolgreich arbeiten zu können, sei ihr Kontinuität besonders wichtig, sagte die Dirigentin. Für jeden Sänger hieße das: regelmäßige Teilnahme an den Proben. Es gehe um die Gestaltung der Zukunft unseres Chors.

Bürgermeister Werler wurde gebeten, die Entlastung des Vorstandes durch die Versammlung zu leiten. Er bescheinigte den Iffezheimer Sängern, dass sie für den Ort „Kulturträger von hohem Wert“ seien, wie er es ausdrückte. Durch seine Position sei er in der Lage, die Qualität des Chores zu beurteilen, weil ihm bei offiziellen Anlässen „einiges zu Ohren“ käme. In diesem Vergleich stünden die Iffzer Sänger ganz weit vorn. Der Schritt, den man mit dem „hautnah“-Konzert in der Iffothek gegangen sei, sei einer in die richtige Richtung gewesen. Nach den gehörten Berichten schlug er vor, die Vorstandschaft zu entlasten. Dies geschah einstimmig.

Hermann Gress konnte in diesem Jahr leider nur 4 Sängerbecher für regelmäßigen Probenbesuch zu vergeben. Diese gingen an Eberhard Schäfer und Manfred Leuchtner vom Bass, an Herbert Zoller aus dem Bariton sowie an Christof Leuchtner aus der Reihe der 1. Tenöre.

Hermann Gress hielt es für sehr aussagekräftig für die Haltung und Einstellung die im Chor vorhanden sei, dass die Zahl der wenigen Auszeichnungen derart gering sei. Auch er appellierte dringend an die Sänger, fleißiger und regelmäßiger die Singstunde zu besuchen. Den Chor beschrieb er als Mannschaft, die mit einem Fußball-Team zu vergleichen sei. Der einzelne sei wichtig, aber die Mannschaft sei eben am wichtigsten. „54 Kameraden sollt ihr sein!“, rief er zum Schluss den Sängern zu.

Zu wählen waren in diesem Jahr der Kassenwart sowie der 2. Vorsitzende. Karl-Heinz Huber stellte sich wieder zur Wahl und wurde einstimmig im Amt bestätigt gewählt. Nicht wieder zur Wahl stand Hermann Gress, der 26 Jahre lang als stellvertretender Vorsitzender die Geschicke des Vereine mit bestimmte hat. Alexander Merkel konnte als Kandidat für diesen Posten gewonnen werden, Er wurde von der Versammlung einstimmig in dieses Amt gewählt. Ehrenvorstand Karlheinz Schäfer erinnerte daran, welche tiefen Spuren das Wirken von Hermann Gress hinterlassen habe und er wünschte dessen Nachfolger alles Gute und viel Glück im neuen Amt.

Kilian Leuchtner ließ es sich nicht nehmen, einige hohe und auch seltene Auszeichnungen an verdiente Sänger zu überreichen. So erhielten Walter Schmalz und Franz Lorenz die „Goldene Sängernadel mit Brillant“ für 65 aktives Singen im Chor. Herbert Zoller und Hubert Leuchtner erhielten ebenfalls eine goldene Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes für 60 Jahre aktives Singen. Manfred Leuchter ist seit 50 Jahren aktiv im Iffezheimer Chor und erhielt hierfür ebenfalls eine Ehrennadel ans Revers gesteckt.

Reich an Jahren – im Herzen jung!

Auch waren einige passive Mitglieder zur Generalversammlung eingeladen worden, die seit langen Jahren den Verein tatkräftig unterstützen. Von diesen waren Dieter Martini (50 Jahre passives Mitglied und gewählter Vertreter der passiven Mitglieder im Gesamtvorstand), Erwin Oesterle (60 Jahre passives Mitglied) und Karl Kronimus (60 Jahre passives Mitglied) erschienen.

Der neue stellvertretende Vorsitzende Alexander Merkel, sein Vorgänger Hermann Gress und Vorstand Kilian Leuchtner

Einer der bedeutenden Augenblicke dieser Generalversammlung war die Ehrung und Ernennung von Hermann Gress zum Ehrenvorstand des Männergesangverein-Liederkranz. Nach 26 Jahren verließ ein Mann die aktive Vereinsbühne, der jedem Vereinsmitglied als ruhender Pol und als Mann des Ausgleichs gilt und der Zusammenhalt und die Kameradschaft im Verein immer über alles andere gestellt hat. Gemeinsam mit Karlheinz Schäfer lenkte er die Geschicke des Vereins über ein Vierteljahrhundert maßgeblich mit.  Die Sänger erhoben sich von ihren Plätzen und unter anhaltendem Beifall überreichte ihm Kilian Leuchtner die Ernennungsurkunde und bedankte sich für das Geleistete und seinen Einsatz im Sinne des Vereins. Hermann Gress bedankte sich für die große Ehre, damit in eine Reihe von Leuten gestellt zu werden, die stets für ihn selbst Vorbilder gewesen seien. Seinem Nachfolger Alexander Merkel legte er ans Herz, besonders die Kameradschaft zu pflegen und dafür zu sorgen, dass unter den Sängern die Einigkeit gewahrt sei.

Zum Schluss lag der Generalversammlung ein Antrag vor, zukünftig die Arbeit auf der Rennbahn mit einem anderen Verein zu teilen. Die Belastung beim letzten Rennen sei über die vier Tagehinweg beinahe zu groß gewesen und die Mitglieder des MGV Iffezheim würden auch nicht jünger. Die Mehrheit entschied sich mit gegen mit 38 : 10 (bei 10 Enthaltungen) gegen diesen Vorschlag.