Kirchenkonzert: Weihnachtliche Weisen 2009
Mit einem Konzert „Weihnachtlicher Weisen“ setzte der Männergesangverein Liederkranz 1957 Iffezheim am Johannestag den Feiern um Christi Geburt noch ein kleines Glanzlicht auf. Begleitet von Texten des Diakons Siegfried Oesterle entführte der Chor die Zuhörer in der vollen katholischen Pfarrkirche in die Weihnachtszeit.
Bereits zu Beginn des Konzert zeigte der Chor seine gute Verfassung, als er von starken Bässen getragen, fanfarengleich „Auf gläubige Seelen (Adeste Fidelis)“ in das Kirchenschiff schmetterte.
Das dem verstorbenen Ehrenvorsitzenden Karl Schäfer und dem scheidenden Pfarrer Walfried Asal gewidmete, rein aus deutschsprachigen Stücken bestehende Programm umfasste die ganze Bandbreite weihnachtlicher Chormusik.
Die Volksfrömmigkeit des Alpenlandes fand Eingang in das Programm mit dem „Sanctus“ und dem kanonartigen „Andachtsjodler“ aus der „Deutschen Bauernmesse“ Annette Thomas. Modern umgesetzt wurde die alpenländische Klangsprache im „Gloria“ und dem „Halleluja-Jodler“ des 1956 geborenen österreichischen Komponisten und Musikpädagogen Lorenz Maierhofer, die gerade aus ihrer Schlichtheit Kraft und Ausdruck zogen.
Zarte romantische Töne erklangen mit Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardts „Heilige Nacht“. Romantisch blieb es auch in der „Hymne an die Nacht“, bei der Friedrich Silcher um die Mitte des 19ten Jahrhunderts einen ursprünglich portugiesischen Text mit dem Thema aus dem zweiten Satz der Klaviersonate „Appassionata“, dem Inbegriff romantisch-solistischer Virtuosität, Ludwig van Beethovens verband, die vom Männerchor mit langem Atem im Piano und vollem Register im Fortissimo umgesetzt wurde.
Ganz und gar mit mit den elegischen Tönen räumte der Männerchor bei „Es ist ein Reis entsprungen“ auf. Statt in der bekannt romantisch breiten Version, brachte der Chor das Stück in dem menuett artig rhythmisch akzentuierten Chorsatz des Michael „Praetorius“ Schultheiß dar, bei welchem der Klangkörper unter der Stabführung von Herbert Szymanski sein dynamisches Können aufblitzen ließ.
Wahre Stimmbandakrobatik verlangte der von zahlreichen Oktavsprüngen geprägte „Weihnachtsengel“ von den Männern, welche sie jedoch gekonnt meisterten, wie das Publikum und der anwesende Komponist Klaus Schäfer begeistert bescheinigten.
Ein wahre Genuß für die Zuhörer war die abschließende Darbietung der wohl bekanntesten Weihnachtslieder „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „Oh, Du fröhliche“ in perfekten vierstimmigen Chorsatz, was diese mit stehenden Ovationen würdigten.